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Kleinsendelbach

Zur Geschichte der Sankt Heinrichskirche

Der Wunsch der katholischen Bevölkerung nach einer eigenen Kirche geht bereits bis ins Jahr 1947 zurück. Zu dieser Zeit wurde die erste Einzeichnungsliste in Umlauf gesetzt. Besonderen Verdienst am Zustandekommen des Bauvorhabens hat die aus Kleinsendelbach stammende und in den USA lebende Ordensschwester Mary Conception. In unermüdlicher Kleinarbeit weckte sie die Begeisterung für den Kirchenbau  und regte die Gründung eines Kirchenbauvereins an. Der Blick zurück in die 60-jährige Geschichte zeigt uns im November 1951 eine Genehmigung der Regierung von Oberfranken, in den Landkreisen Forchheim und Höchstadt an der Aisch bei Glaubensgenossen für die Erbauung einer katholischen Kirche eine Sammlung vorzunehmen.

Im Januar 1952 hielt der Kirchenbauverein seine erste ordentliche Generalversammlung ab, zu der auch Domkapitular Josef Franz Schmitt als Gesandter des Erzbischofs von Bamberg erschienen war. Den Bauplatz stiftete das Ehepaar Johann und Kunigunde Derfuß in Kleinsendelbach Nr. 17. Über 81.000 Ziegelsteine wurden schon an Ort und Stelle gebracht. Am 15. März 1952 nahm Pfarrer Hildenbrandt die Kirchplatz-Weihe vor und vollzog den ersten Spatenstich.

Domkapitular Heinrich Rauh weihte am 15. Juni 1952 den Raum, die Grundmauern und den Grundstein, in den eine Urkunde eingelassen wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren die Mauern des Gotteshauses schon drei Meter hoch aufgerichtet. Richtfest konnte am 2. August 1952 gefeiert werden.

Nach einer Bauzeit von nur 1 ¼ Jahren weihte am 28. Juni 1953, vormittags um 9 Uhr, Herr Erzbischof Joseph Otto Kolb die nach einem Entwurf des Architekten Jost aus Bayreuth neuerbaute Sankt Heinrichskirche. Beeindruckt über das Ausmaß der Kirche meinte er: „Als ich von einem Gotteshaus in Kleinsendelbach hörte, habe ich mir eine größere Kapelle vorgestellt, aber Ihr habt ja eine richtige schöne Kirche“. Der Kirchenbauverein hatte um 12 Uhr zum gemeinsamen Festmahl in die Gastwirtschaft Holzmann eingeladen. Nachmittags um 3 Uhr war die Festandacht und abends um 8 Uhr ein Familienabend in der Gastwirtschaft Schmitt. Die Gesamtausgaben für den Kirchenbau einschließlich der Innenausstattung betrugen 87.119,59 DM. Die vielen Stiftungen werden auf zusätzliche 13.000 DM geschätzt. Das Gotteshaus trägt die Hausnummer 60.

Am 29. Juni 1957 wurden von Herrn Pfarrer Rudorfer die drei Glocken geweiht. Die große Glocke (700 kg)  ist dem Schutzpatron der Kirche Sankt Heinrich gewidmet und trägt die Inschrift: „St. Heinrich schütz dieses Gotteshaus und jeden, der geht ein und aus.“ Die zweite Glocke (470 kg) mit der Inschrift: „Maria Schutzfrau der Pfarrei, uns allen liebe Mutter sei“ ruft als Marienglocke zum Gebet auf. Die kleinste Glocke (300 kg), die als Sterbeglocke dient, ist dem heiligen Joseph und den 41 Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege gewidmet: „St. Joseph Helfer sei dem Herrn, den treuen Toten nah und fern.“

Im Juli 1978 feierte der inzwischen zum Geistlichen Rat ernannte Adolf Rudorfer sein 40-jähriges Priesterjubiläum gemeinsam mit dem 25-jährigen Jubliäum der Sankt Heinrichskirche. Der Festgottesdienst wurde von Prof. Bosch aus Erlangen zelebriert. Eine besondere Ehrung für die Gemeinde war die Übertragung des Glockenläutens um 12:00 im 1. Programm des Bayerischen Rundfunks.

Im Juli 1993 besuchte nach 40 Jahren wieder ein Bischof die Gemeinde in Kleinsendelbach. Weihbischof Werner Radspieler zelebrierte den Festgottesdienst zusammen mit Herrn Pfarrer Kunel, der an diesem Tag sein 25-jähriges Priesterjubiläum feierte.

Am 2. April 2001 wurden erstmals in Kleinsendelbach die Firmlinge von Weihbischof Werner Radspieler gefirmt. 2003, zum 50-jährigen Geburtstag der Sankt Heinrichskirche kam erneut Weihbischof Werner Radspieler nach Kleinsendelbach.

Die Innenausstattung

Die Kleinsendelbacher Kirche besitzt keine historischen Wertgegenstände; bei der Innenausstattung handelt es sich zumeist um Schenkungen und Stiftungen Kleinsendelbacher Bürger und Ordensleute, die ihren Teil zur Errichtung eines Gotteshauses beitragen wollten. Sie lädt aber durch ihre Schlichtheit und die zentrale Lage im Ort dazu ein, im Alltag innezuhalten und in der Stille die Nähe Gottes zu erfahren.

Beim Betreten der Kirche fällt der Blick rasch auf das Bild des Kirchenpatrons, das in einem Rundfenster über dem Altarraum in kräftigen Farben erstrahlt. Der Heilige Heinrich ist darauf mit einem Zepter und dem Modell eines Doms – Symbole für die Herrschaft als Kaiser und die Gründung des Bistums Bamberg – dargestellt. Ebenso dominierend ist das große Holzkreuz mit Korpus, das zentral über dem Volksaltar in den Kirchenraum hineinragt.

Das Fensterbild wurde von Heinrich Schmidt aus Steinbach, das Missionskreuz von einem in Kleinsendelbach gebürtigen Karmelitenbruder gestiftet. Der Hochaltar mit dem Tabernakel und der Volksaltar sind aus Marmor und Kalkstein gearbeitet; der rote Teppich des Altarraums und die Sitze für Priester und Ministranten aus dunklem Holz bilden hierzu einen Kontrast.

Links und rechts an den Vorderwänden blicken eine Rosenkranz-Madonna und eine Herz Jesu Statue auf den Betenden. Zwischen den Fensternischen des Kirchenschiffs hängen Holzreliefs mit den vierzehn Stationen des Kreuzwegs; es handelt sich um ein Geschenk einer aus Kleinsendelbach stammenden Ordensschwester. Ferner sind an den Seitenwänden eine Pieta und eine Bruder-Konrad-Statue zu finden.

Gerhard Schneider, PGR Kleinsendelbach / Oliver Schütz, Pfarrer